Von voll zu leer, von alt zu neu

Diese Woche geht es um Transformation. Es gibt natürlich viele Bereiche, die verändert werden in unserem Haus, aber momentan liegt der Fokus auf dem 3. Stockwerk, wo gerade ein großer Umschwung im Gange ist. Diese Etage besteht aus zwei Räumen plus je einem Dachboden auf beiden Seiten.

Als wir in den 80er Jahren mit unserer Familie einzogen, war das abgetrennte Zimmer (siehe obere Bilder) zuerst Gästezimmer, dann zog ich ein und verbrachte meine Teenager-Jahre dort oben. Als ich nicht mehr zu Hause wohnte, übernahm Andi, mein Bruder, das Reich und später wurde es erneut zum Gästezimmer, bevor Jochaim, der Sohn des Partners meiner Mutter sich für eine Weile im grünen Zimmer einmietete. Und, wie ich von Rolf, meinem Vater, vernahm, wohnten in den 60er- und 70-er Jahren auch mehrere Familienmitglieder darin.

Das Schlafzimmer wurde mit den Jahren also immer wieder verändert und passte sich den Bedürfnissen seiner Bewohner*innen an.

Der offene Raum davor (siehe untere Bilder) war jedoch nie Wohnraum, sondern diente vielmehr zum Wäsche aufhängen und als Stauraum. Denn nicht nur in den beiden Dachböden befanden sich bis vor ein paar Jahren nicht mehr benutzte Möbel, Teppiche, Bilder sowie kistenweise Spielsachen und Plüschtiere, sondern auch in diesem Vorraum zum Schlafzimmer standen voluminöse stattliche Einbauschränke (Im linken unteren Bild sind diese zu erkennen). Darin gab es Platz für alte Schulsachen, Bücher sowie Ersatzdecken, -kissen und Schlafsäcke.

Diese Räume schienen immer mehr und mehr aufzunehmen und waren trotzdem nie ganz voll.

Das erste Mal wurde mir das bewusst, als ich im Frühling 2017 mit meiner Mutter Trudi unsere Kindheitssachen aussortierte. Zu dem Zeitpunkt stellte ich bestürzt fest, dass wir früher wirklich kaum aussortiert hatten, sondern immer nur Kiste für Kiste mit Sachen, die wir nicht mehr benötigten, nach oben verlagert hatten. Vor meinem inneren Auge sah ich, wie ich den chaotischen Inhalt einer Schublade meiner Kommode unverändert in eine Tüte stürzte und dann außer Sicht brachte.

Ich stellte außerdem ein bisschen beschämt fest, dass wir viele Spielsachen, die wir eigentlich für unsere eigenen Kinder aufbewahrt hatten, tatsächlich kaum benutzten, weil sie in der großen Menge einfach untergingen und in Vergessenheit geraten waren.

Seit dann gibt es nur noch ganz ausgesuchte Spielsachen, mit denen unsere Kinder immer noch spielen, wenn wir in Trogen sind. Die Schulsachen entsorgte ich bis auf wenige Erinnerungsstücke, die ich mit nach Frankfurt nahm.

Auch wenn das alles nach viel weniger aussah als vorher, waren Andi und ich erneut erstaunt darüber, was im Sommer 2019 noch zum Vorschein kam, als wir diese 3. Etage näher unter die Lupe nahmen. Unser Ziel war diesmal, wirklich alles zu entsorgen, was uns weder Freude bereitet noch nützlich ist. Wir stießen dabei auf ungeahnte Sachen und Orte: Winkel in den Dachböden, Gegenstände in alten Kommoden, aber vor allem entdeckten wir, dass der Raum hinter den Einbauschränken bis auf den letzten Zentimeter mit verschiedensten Dingen vollgestopft war! Rolf erzählte, dass unser Großvater diesen Schrank in den 60er Jahren in die Dachschräge einbauen ließ und den Schreiner bat, die dahinterstehenden Kisten einfach “zu vergessen”. Da diese sozusagen eingemauert waren, war es nicht so einfach, die seit Jahrzehnten gelagerten, zum Teil von den Mäusen zerfressenen Kartons hervorzuzerren.

So füllten wir nochmals eine ganze Baumulde, bevor die Etage im Herbst bereit für den Einzug von Ernst und Jochaim war. Zu dem Zeitpunkt ahnten wir natürlich nicht, dass die beiden nur knapp ein Jahr im Haus wohnen würden und dass im Herbst 2020 wieder all ihre Habseligkeiten ausgeräumt werden mussten.

Seit vergangenem Herbst sind die beiden Räume nun also – zum ersten Mal seit Jahrzehnten – komplett leer und bereit für etwas Neues!

Wir hatten die Ideen und Pläne für diese Neuerungen seit einiger Zeit entwickelt, aber erst diese Woche werden nun die dazu notwendigen baulichen Maßnahmen in die Tat umgesetzt.

Da der Fußboden des Vorraumes uralt und in gefährlich schlechtem Zustand war, muss er im Ganzen erneuert werden. Diese Woche wurden alle alten Bretter entfernt und nächste Woche geht es dann los mit dem neuen Boden. Das wird richtig schön werden!

Ich war verblüfft, als ich die aktuellen Bilder zu sehen bekam (ja, ich sehe auch nur die Bilder, weil es im Moment so schwierig ist, zwischen Deutschland und der Schweiz hin und her zu reisen, was ich natürlich mehr als schade finde). Raum wirkt einfach komplett anders, wenn er offen ist und man von oben in die unteren Zimmer blicken kann wie in ein Puppenhaus. Ich war mir gar nie bewusst, welche Zimmer übereinander stehen…

Der hintere Teil mit der Dachschräge wird wieder abgetrennt werden, diesmal aber nicht mit Schränken, sondern einer Wand mit Tür, die in ein neues Badezimmer führen wird…

Ja, jetzt geht’s richtig vorwärts! Beim nächsten Mal werde ich euch bestimmt schon den neuen Fußboden präsentieren können! Ich kann es selbst kaum abwarten…

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